lebenswert fuer Mensch und Tier

Ein lebenswertes Offenbach für Mensch und Tier

Wir setzen uns in Offenbach für eine Stadt ein, die ihrer Verantwortung gegenüber Tieren gerecht wird – durch aktiven Tierschutz, ethische Grundsätze und den Schutz aller Lebewesen. Tiere sind Teil unseres urbanen Lebens, und ihr Wohlbefinden ist ein Spiegel unserer gesellschaftlichen Werte. Deshalb fordern wir konkrete Maßnahmen, die das Leid von Tieren reduzieren, Lebensräume erhalten und das Bewusstsein für einen respektvollen Umgang mit nicht-menschlichen Lebewesen stärken.

Die heutigen Stadttauben sind durch jahrhundertelange Zucht auf den Menschen angewiesen und können ohne unsere Hilfe nicht überleben. Statt sie zu verdrängen oder zu ignorieren, brauchen sie ein nachhaltiges und ganzheitliches Stadttaubenmanagement, das Tierschutz und öffentliche Interessen wie Hygiene und Gebäudeschutz in Einklang bringt. Wir fordern die flächendeckende Etablierung betreuter Taubenschläge. In diesen sollen Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden, um die Population tierschutzgerecht zu regulieren. Gleichzeitig muss artgerechtes Futter bereitgestellt werden, um Mangelernährung und verzweifeltes Bettelverhalten zu verhindern. Statt pauschaler Fütterungsverbote setzen wir uns für kontrollierte Fütterungskonzepte ein, die Tauben vor Hunger und Krankheiten schützen. Ergänzend müssen mehr Wasserstellen in Offenbach eingerichtet werden –besonders in den heißen Sommermonaten. Zudem sprechen wir uns klar gegen Taubenrennen, Hochzeitstauben und Trainingsflüge aus, die mit großem Tierleid verbunden sind. Offenbach soll sich auf Landes- und Bundesebene für ein generelles Verbot dieser Praktiken einsetzen.

Freilebende Katzen sind ein fester Bestandteil Offenbachs. Ihr Leben ist jedoch oft von Hunger, Krankheiten und einem frühen Tod geprägt. Die Ursache liegt in der unkontrollierten Vermehrung nicht kastrierter Tiere, die ausgesetzt wurden oder entlaufen sind. Deshalb fordern wir die Einführung einer Katzenschutzverordnung gemäß § 13b des Tierschutzgesetzes. Alle Freigängerkatzen müssen kastriert, gekennzeichnet und registriert werden, um eine unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern und entlaufene Tiere ihren Halter*innen zugeordnet werden können. Die Stadt Offenbach soll jährlich Kastrationsaktionen in Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen und Tierärzt*innen durchführen und finanziell unterstützen. Zudem brauchen wir betreute Futterstellen, die von registrierten Tierschutzvereinen oder Ehrenamtlichen betrieben werden. Ein zentraler Bestandteil der Verordnung ist die Aufklärung: Viele Katzenhalter*innen sind sich der Folgen unkastrierter Freigängerkatzen nicht bewusst. Deshalb soll Offenbach Informationsmaterialien bereitstellen. Ebenfalls müssen Schulen und Kitas eingebunden und in betroffenen Gebieten gezielt Aufklärung betrieben werden. Eine Katzenschutzverordnung schützt nicht nur die Tiere selbst, sondern auch heimische Wildtiere, die durch zu viele Katzen bedroht werden.

Das stille Artensterben von Insekten, Vögeln und anderen Wildtieren hat gravierende Folgen für Ökosysteme, Landwirtschaft und das Klima. Offenbach kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es lebensfreundliche Räume schafft und schützt. Wir fordern die Umwandlung von Zierrasen in artenreiche Wildblumenwiesen auf öffentlichen Flächen, den Verzicht auf Pestizide und die Förderung naturnaher Gärten und Balkone. Nisthilfen für Wildbienen, der Erhalt von Totholz, Hecken und Brachen sowie die Reduzierung von Lichtverschmutzung sind weitere wichtige Schritte, um Lebensräume zu erhalten. Besonders in heißen Sommermonaten brauchen Wildtiere Zugang zu Wasser. Deshalb fordern wir dauerhafte Tränken in Parks und auf öffentlichen Flächen sowie Kampagnen, die Bürger*innen ermutigen, selbst Wasserstellen anzubieten. Zudem muss die Versiegelung von Böden gestoppt und die Entsiegelung unnötig befestigter Flächen gefördert werden, um Lebensräume zu erhalten und das Stadtklima zu verbessern.

Die Linke fordert:

  • Etablierung betreuter Taubenschläge mit tierschutzgerechter Populationsregulierung
  • Artgerechte Fütterungskonzepte statt pauschaler Fütterungsverbote
  • Einrichtung von Wasserstellen in der Stadt
  • Verbot von Taubenrennen, Trainingsflügen und Hochzeitstauben im Stadtgebiet der Stadt Offenbach
  • Einsatz für ein bundesweites Verbot von Taubenrennen, Hochzeitstauben und Trainingsflügen
  • Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen
  • Jährliche, bezuschusste Kastrationsaktionen in Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen und Tierärzt*innen
  • Rechtssichere Genehmigung und Unterstützung von betreuten Futterstellen
  • Gezielte Aufklärung über die Notwendigkeit von Kastration und verantwortungsvoller Tierhaltung
  • Umwandlung von Zierrasen in Wildblumenwiesen und Verzicht auf Pestizide auf kommunalen Flächen
  • Förderung naturnaher Gärten und Balkone durch Beratung und Anreize
  • Schaffung von Nisthilfen für Wildbienen und Erhalt von Totholz, Hecken und Brachen
  • Reduzierung von Lichtverschmutzung durch tierfreundliche Beleuchtung
  • Einrichtung dauerhafter Wasserstellen für Wildtiere und Kampagnen zur Bürgerbeteiligung
  • Stopp der Versiegelung und Förderung der Entsiegelung von Flächen