So, wie sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt, müssen sich auch Schulen weiterentwickeln. Unterricht , der die Möglichkeiten digitaler Medien nicht berücksichtigt, verfehlt die Lebensrealität von Schüler*innen vollständig. In Sachen Digitalisierung sind in Offenbach Gymnasien und Berufsschulen zwar schon relativ weit, für alle anderen Schulformen reichen die Ressourcen aber nicht aus. Dies bestärkt den Eindruck eines Mehrklassenbildungssystems. Das verfehlt auch das Ziel der Vorbereitung auf lebenspraktische Aufgaben. Der richtige Umgang mit Medien muss erlernt werden. Statt Handyverbote und Pflicht zur Handschrift müssen digitale Medien und ihre Chancen in den Unterricht einfließen. Hierbei ist auf Chancengleichheit zu achten. Deshalb muss die Schule auch Geräte zur Verfügung stellen können. Außerdem sind Bildungsangebote zum Umgang mit Cybermobbing oder Verhalten im Netz in der heutigen Zeit unabdingbar. Dafür braucht es Datenschutz und Informationsfreiheit. Kompetenz im Umgang mit den gar nicht mehr so neuen Medien muss in allen Schularten wichtiges Bildungsziel sein
Schüler*innen müssen demokratische und beteiligungsorientierte Prozesse kennenlernen und anwenden können. Damit sich Schüler*innen zu Demokrat*innen entwickeln, ist es unverzichtbar, nicht bloß über Demokratie zu reden, sondern sie auch im Kontext demokratischer Bildung in allen Bereichen umzusetzen. Dabei muss der Stadtschüler*innenrat einbezogen werden. Außerdem müssen den Schülern reale Mitbestimmungsmöglichkeiten eingeräumt werden.
Schule dient Kindern und Jugendlichen immer auch als Lebensraum. Ein Großteil des Tages wird dort verbracht. Demnach muss Schule die Entwicklung von Jugendlichen auch stärker unterstützen. Das betrifft sowohl geeignete Lernräume für selbständiges Lernen oder Hausaufgaben, aber auch Angebote zur Persönlichkeitsbildung oder Hilfe bei der Bewältigung von Lebenskrisen. Ein stärkeres Netzwerk aus Sozialarbeiter*innen ist dafür zwingend erforderlich. Bei der Erstellung etwaiger Konzepte sollen die Schulen unterstützt werden.
Bildungsangebote und extracurriculare Fördermöglichkeiten hängen stark von der Ausstattung der Schulen ab. Deshalb gilt es, den Ausbau der Schulen auch in Offenbach stärker voranzutreiben. Auch Sanierungen müssen dabei berücksichtigt werden. Baufällige und marode Gebäude und Turnhallen vermitteln Schüler*innen nicht den Eindruck von Gleichwertigkeit gegenüber Schüler*innen anderer Schulen und gefährden die Gesundheit von Beschulten und Lehrpersonal. Hierbei ist insbesondere auf Barrierefreiheit zu achten.
Die Linke. fordert deshalb:
- Die Ausstattung mit technischen Lehrmitteln an den Offenbacher Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen zu verbessern
- Angebote zum richtigen Umgang mit sozialen Medien und Cybermobbing flächendeckend einzuführen
- Den Internetzugang an Schulen auf eine Bandbreite erhöhen, die den flächendeckenden Einsatz von digitalen Medien im Unterricht realisierbar macht
- Klassenräte für alle Klassen, aller Schulen und Schulformen einzuführen
- Den Stadtschüler*innenrat zu stärken und zu fördern und reale Mitbestimmungsmöglichkeiten zu schaffen
- Baufällige oder marode Bildungseinrichtungen zu sanieren
- Erweiterung von Schulbauten, um eine dauerhafte Auslagerung in Klassenraummodule zu vermeiden
- In allen Offenbacher Schulen Lernräume zu schaffen, die für Schüler*innen zur freien Verfügung stehen
- Ausbau der Schulsozialarbeit an allen Offenbacher Schulen
- Mehr Möglichkeiten des inklusiven Lernens in kleineren Klassen
- Mehr Sport, Kunst, Digitalisierungs- und Kulturangebote an den Schulen
- für alle Schüler*innen zugängliche bedarfsorientierte Nachhilfeangebote
- Klassenfahrten und -reisen ins In-und Ausland für alle Schüler*innen ermöglichen