Offenbach ist eine Stadt mit vielen Künstler*innen, Musiker*innen und Kultureinrichtungen. Der Zugang zu Kultur darf nicht von der sozialen Herkunft oder finanziellen Mitteln abhängen. Deshalb ist eine kommunale Förderung nicht nur durch den einzuführenden Offenbach-Pass und günstigere Eintrittspreise für Konsument*innen, sondern auch direkt für die Kunst- und Kulturschaffenden nötig.
Gerade für Menschen mit geringem Einkommen ist es oft schwer, diesen Zugang zu bekommen. Deshalb fordern wir die Einführung des Offenbach-Passes und günstigere Eintrittspreise, um breiten Bevölkerungsgruppen die Teilhabe am kulturellen und kreativen Leben in Offenbach zu haben. Kultur ist ein wichtiger Teil der Bildung. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche möglichst früh und ungehindert die Möglichkeit bekommen sich mit den verschiedenen Aspekten von Kultur auseinanderzusetzen und kulturelle Techniken zu erlernen. Der Zugriff auf Medien aller Art bildet den wohl zentralsten Anknüpfungspunkt hierfür. Deshalb ist es entscheidend, dass die Öffnungszeiten der Stadtbibliothek verlängert werden und die Ausstattung der Kinder- und Jugendbibliothek erweitert wird. Auch ist es notwendig, das wichtige Angebot des Bücherbusses aufrecht zu erhalten.
Um das breite Kulturangebot in Offenbach kennenzulernen und auch in Anspruch nehmen zu können, müssen Theater und Museen für Kinder- und Jugendliche kostenlos sein. Es müssen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden, um Kinder- und Jugendtheaterprojekte zu fördern. Wir wollen die Kooperationen mit den Kitas und Schulen stärken und die Angebote bekannter machen. Auch das JugendKunstMobil ist ein wichtiger Teil der kreativen Bildung in Offenbach. Kunst und Kultur darf nicht nur aus einem wirtschaftlichen Blickwinkel oder im Interesse des Stadtmarketings gesehen werden. Der Zugang zu Kultur gehört vielmehr zum Grundrecht der persönlichen Entfaltung.
Es ist wichtig, dass wir die künstlerische Vielfalt erhalten und auch den Künstler*innen in unterschiedlichen Kunstformen die Möglichkeit geben, sich auszudrücken. Kunstförderung bedeutet nicht. der HfG gerecht zu werden. Es gibt darüber hinaus viele andere Künstler*innen in Offenbach, die nicht aus dem Stadtbild verdrängt werden dürfen und deren Beitrag zur Kultur nicht abgewertet werden darf. Kunst darf nicht auf Kommerz reduziert werden.
Künstler*innen brauchen Raum und Flächen, um ihre Ideen verwirklichen zu können.Sie brauchen Ateliers, wo sie gestalten können. Manche Künstler*innen benötigen aber auch Wände oder Ähnliches für ihre Kunst. So sollten z. B. Grafitti-Künstler*innen mehr legale Sprühflächen zur Verfügung gestellt werden, so dass es ihnen möglich ist, ihre Werke auszustellen, ohne kriminalisiert zu werden.
Musiker*innen brauchen Proberäume und Zugang zu Studios. Diese Räume dürfen ihnen nicht nur zur Zwischennutzung überlassen werden. Sie müssen dauerhaft bestehen, um ein fester Teil von Offenbach zu werden. Künstler*innen müssen in ihrem Schaffen unterstützt werden und dürfen nicht fallen gelassen werden. Die Arbeitsbedingungen in Kunst und Kultur sind meist schon prekär.
In unserer Stadt leben Menschen zusammen, die über eine fast einmalige Vielfalt an persönlichen Hintergründen und damit auch musikalischen Erfahrungen verfügen. Es fehlt an Strukturen, die gemeinsame Räume zur Pflege, Entwicklung und Aufführung auch traditioneller Musiken geben. Nur mit einer attraktiven, lebendigen Musikszene können auch die Bemühungen der Musikschule, Kinder und Jugendliche an unterschiedliche musikalische Traditionen heranzuführen und sie auf dem Weg zum selbständigen Musizieren zu begleiten, nachhaltig wirksam werden.
Die Arbeit der Musikschule und anderer Träger legt wichtige Grundsteine für die Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen. Die Musikschule braucht mehr Unterstützung und Kooperationen, um Ihre Angebote näher an die Menschen bringen zu können. Auch hier gilt: der Zugang zu musikalischer Bildung muss für jedes Kind offen sein und darf weder vom Einkommen der Eltern noch von außerordentlichen Begabungen abhängen.
Die Linke. fordert deshalb:
- Zugang zu Kunst und Kultur für alle; Kunst und Kultur sind keine Waren, deren Wert an wirtschaftlichen Maßstäben gemessen werden kann
- Förderung von Theaterprojekten, Verstärkung der Kooperation mit Kitas und Schulen
- Unterstützung für Künstler*innen die von der Corona- Krise betroffen sind
- Mehr Ateliers, Galerien, Proberäume und Flächen für Künstler*innen und Musiker*innen zur dauerhaften Nutzung
- Mehr Aktionsräume für eine aktivistische, kreative Kunst
- Förderung von nicht-kommerziellen Kunst-und Kulturstätten
- Förderung musikalischer Aktivitäten in der ganzen Breite der vorhandenen Traditionen
- Förderung einer lebendigen Musikszene als wichtigem Element einer inklusiven und integrativen Stadtgesellschaft
- stärkere Unterstützung für das Tierheim und den Waldzoo