Noch immer werden Frauen* schlechter bezahlt und sind in kommunalen Gremien und Vorständen weit unterrepräsentiert. Frauen* leisten im Schnitt doppelt so viel Pflegearbeit wie Männer. Daher wollen wir die Kinderbetreuung kommunalisieren, das heißt zum Beispiel die Einführung von flächendeckenden, kostenlosen Kitas mit flexiblen Betreuungszeiten. Des Weiteren wollen wir die Pflege von Angehörigen kommunal stärker unterstützen. Politische Ämter und Mandate sollen mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt werden, das gilt insbesondere für die obersten Verwaltungsebenen.
Die Frauenbeauftragte und das Gleichstellungsbüro müssen gestärkt werden. Beide sind mit den notwendigen Mitteln auszustatten. Die Frauenbeauftragte muss ein Mitwirkungsrecht bei allen Vorhaben, welche „das Thema” Gleichstellung von Frauen* und Männern berühren, haben. Das betrifft fast alle kommunalen Handlungsfelder wie Stadtentwicklung, Wohnen, Kultur, Sport, Beschäftigungsförderung, Bildung, Altern, Kinderbetreuung und ÖPNV.
Frauenhäuser müssen angemessen finanziert werden. Die Anzahl der Plätze im Offenbacher Frauen- und Kinderhaus muss aufgestockt werden.Es darf nicht sein, dass Frauen in Not wegen ungeklärter Finanzierung oder fehlenden Plätzen abgewiesen werden. Die Bewohner*innen des Frauen- und Kinderhauses müssen dabei unterstützt werden, das Erlebte zu verarbeiten und sich ein neues Leben aufzubauen. Deshalb muss der Stellenschlüssel für das Frauen- und Kinderhaus erhöht werden.
Zudem muss in der Stadt Offenbach eine Beratungsstelle für Betroffene aller Gewaltformen eingerichtet werden.
Sollte eine Frau eine Schwangerschaft abbrechen wollen, ist ihr auf Wunsch von Seiten der Gesundheitsämter Information und Unterstützung zu gewähren. Für Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen müssen oder wollen, besteht in Hessen eine dramatische Unterversorgung. Wir setzen uns für einen einfachen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen und eine wohnortnahe Versorgung von Frauen ein. Dabei ist es auch besonders wichtig, die Beratungsstellen zu unterstützen und sicherzustellen, dass die Berater*innen und die Frauen* vor Übergriffen geschützt werden.
Zu einer konsequenten Gleichstellungspolitik gehört die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensweisen und sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Gesellschaft.
Die Linke. fordert deshalb:
- Stärkung der Frauenbeauftragten und angemessene finanzielle Ausstattung des Gleichstellungsbüros.
- Politische Ämter und Mandate müssen mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt werden.
- Erweiterung der Plätze des Offenbacher Frauen- und Kinderhauses.
- Mehr Fachpersonal für das Frauen- und Kinderhaus.
- Einrichtung einer Beratungsstelle für alle Formen von Gewalt.
- Einfachen Zugang zu Beratungsstellen für Schwangerschaftskonflikte.
- Freien Zugang zu Verhütungsmitteln und Hygieneartikeln für Schüler*innen, Auszubildende und für Menschen mit wenig Geld.
- Anerkennung und Aufwertung von Reproduktionsarbeit
- Mehr Teilhabe für Frauen* an gesellschaftlichen Entscheidungen
- Bildungs- und Aufklärungsprogramme gegen die Diskriminierung von LGBTIQ*- Menschen
- Gleichberechtigung aller Lebensweisen voranbringen