Bildung fuer Alle

Bildung für alle in Offenbach – ein Leben lang

Von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter – lebenslange Bildung muss in Offenbach für alle Menschen möglich sein. Noch immer wird Bildung in Deutschland „vererbt“: Wer aus einem bildungsbenachteiligten Elternhaus stammt, hat auf seinem Lebensweg erhebliche Nachteile auszugleichen. Das Risiko, in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen zu leben, von Armut betroffen zu sein, schwer zu erkranken oder früher zu sterben, ist für diese Menschen deutlich erhöht.

Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen sich selbstbestimmt entfalten und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Deshalb muss Bildung nah an den Menschen sein – mit Einrichtungen, die barrierefrei sind und niemanden ausschließen. Der Zugang zu Bildung darf nicht durch Gebühren oder wirtschaftliche Interessen erschwert werden.

Gerade angesichts zunehmender Kinder- und Altersarmut ist entschlossenes Handeln gefragt. Aktuell wächst in Offenbach jedes fünfte Kind in Armut auf. Damit gehen zwangsläufig Einschränkungen der Teilhabe und der Bildungschancen einher. Dieser Ungerechtigkeit wollen wir begegnen und fordern ein gerechtes und inklusives Bildungswesen in Offenbach!

Die Sicherung angemessener frühkindlicher Bildung ist eine öffentliche Aufgabe. Doch die Stadt steckt in einer akuten Krippenkrise: Über 1.000 Betreuungsplätze fehlen in den Kindertagesstätten, viele Einrichtungen müssen ihre Öffnungszeiten einschränken oder Gruppen schließen – vor allem, weil es massiv an Fachkräften mangelt. Besonders betroffen sind Familien mit geringem Einkommen und Alleinerziehende. Sie können Arbeit und Familie kaum noch miteinander vereinbaren, und viele Kinder bleiben von frühkindlicher Bildung und sozialer Teilhabe ausgeschlossen. Hinzu kommt ein gravierender Personalmangel. Erzieher*innen sind überlastet und viele Stellen bleiben unbesetzt.

Frühkindliche Bildung ist jedoch der Grundstein für Chancengerechtigkeit und Teilhabe. Sie fördert nicht nur die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder, sondern ermöglicht Eltern auch, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und Familien aus der Armutsfalle zu holen.

Für eine starke frühkindliche Bildung in Offenbach brauchen wir ein umfassendes Maßnahmenpaket. Im Mittelpunkt steht der massive Ausbau von Krippen- und Kita-Plätzen durch gezielte Investitionen in Neubauten und einer Erweiterung von bestehenden Einrichtungen.

Damit kein Kind aus finanziellen Gründen ausgeschlossen wird, müssen Krippen- und Kitaplätze in Offenbach kostenfrei sein. Gleichzeitig ist es unerlässlich, die Qualität und Vielfalt der Betreuung zu sichern: Ausreichend Personal, kontinuierliche Fort- und Weiterbildung sowie mehrsprachige und interkulturell offene Angebote sind dafür notwendig.

Ein zentrales Anliegen ist die Fachkräfteoffensive: Wir fordern eine deutlich bessere Bezahlung, mehr unbefristete Stellen und insgesamt attraktivere Arbeitsbedingungen, um mehr qualifiziertes Personal zu gewinnen. Der Zugang zum Erzieher*innenberuf muss erleichtert werden, etwa durch Quereinstiegsmöglichkeiten mit pädagogischer Zusatzqualifikation, Ausbildungsprämien und Wohnkostenzuschüsse. Insbesondere die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse muss schneller erfolgen.

Familienfreundliche Betreuungszeiten, der Ausbau von Ganztagsplätzen, Randzeitenbetreuung und Notfallplätze sorgen dafür, dass die Betreuung an die Lebensrealität der Familien angepasst wird. Frühkindliche Bildung muss wohnortnah und barrierefrei zugänglich sein. Außerdem ist es uns wichtig, dass Eltern, Beschäftigte und Träger aktiv in die Planung und Umsetzung neuer Maßnahmen einbezogen werden. Nur gemeinsam kann eine frühkindliche Bildungslandschaft entstehen, die allen Kindern in Offenbach gerechte Chancen und eine gute Entwicklung ermöglicht.

Die Volkshochschule ist ein zentraler Ort der Erwachsenenbildung in Offenbach. Sie ist mehr als nur Gesundheits- und Fremdsprachenkurse. Programme und Projekte wie die Bildungsberatung, Integrationskurse, „Mama lernt Deutsch“, „Start-Projekt“, Grundbildungszentrum und Selbstlernzentrum oder das Digital Café sind gelebtes Empowerment. Deswegen darf es auch keine Ausrichtung des Angebots an wirtschaftlichen Interessen geben! Das heißt: Keine Arbeitsverdichtung durch Personalabbau und kein Kürzen des Angebots aus Sparzwängen. Stattdessen fordern wir mehr Personal und das Verstetigen erfolgreicher Projekte.

Auch die Kinder- und Jugendfarm ist ein wichtiger Ort der Bildung in Offenbach, der weiterhin gefördert werden muss. Es braucht viel mehr solcher Orte zum Spielen, Hütten bauen und Freiräume genießen – abseits der beengten Wohnverhältnisse in denen viele leben. Wir fordern, dass es mehr Abenteuerspielplätze in Offenbach geben muss!

Immer weniger Kinder in Offenbach können sicher schwimmen und immer mehr unterschätzen die Gefahren im Wasser. Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder einen kostenfreien Zugang zum fund zu Schwimmkursen erhalten. Außerdem fordern wir eine finanzielle Förderung der Schwimmvereine, damit sie noch mehr Schwimmkurse anbieten können. So stellen wir sicher, dass alle Kinder – unabhängig von ihrer Herkunft oder dem Einkommen ihrer Eltern – die Chance bekommen, schwimmen zu lernen und sich sicher im Wasser zu bewegen.

Offenbach ist reich an Vielfalt, Kreativität und Potenzialen. Wir sind überzeugt: Eine bessere Stadt ist möglich, wenn wir gemeinsam dafür sorgen, dass jede und jeder Zugang zu hochwertiger Bildung erhält und echte Entwicklungschancen bekommt.

Die Linke fordert:

  • Bildung muss Chancengerechtigkeit gewährleisten, inklusiv sein, Auslese verhindern und demokratische Gestaltung ermöglichen.
  • Krippen- und Kita-Krise bekämpfen: Investitionen in Neubauten und Fachkräfteoffensive.
  • die aktive Bekämpfung der Kinderarmut.
  • den Ausbau der Sprachförderungsprogramme in den Offenbacher Kindertagesstätten.
  • die Stärkung von Bildungseinrichtungen wie VHS oder Kinder- und Jugendfarm.
  • den kostenlosen Eintritt in das Waldschwimmbad und Schwimmkurse für Kinder.

Quellen: https://www.dlrg.de/informieren/die-dlrg/presse/schwimmfaehigkeit/