In Offenbach wurde in den vergangenen Jahren viel hochpreisiger Wohnraum gebaut. Wohnungen für Menschen mit normalem oder geringem Einkommen sind dagegen immer schwerer zu finden. Wir fordern, dass in Offenbach mehr Wohnraum zu bezahlbaren Preisen und mehr sozial gebundener Wohnraum entsteht. Die bisherige Sozialbindung von Sozialwohnungen wollen wir zukünftig ohne zeitliche Beschränkung festsetzen.
Für viele Menschen ist es fast unmöglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Offenbach braucht eine zentrale Wohnraumvermittlung, bei der die Stadt hilft, geeignete Wohnungen zu finden. Wir wollen, dass die Stadt außerdem Wohnungen anmietet und sie an Menschen weitergibt, damit Menschen nicht mehr in Notunterkünften leben müssen.
Wir wollen eine Stadt, in der alle Menschen gut und nachhaltig leben können. Das gilt auch für Menschen mit geringem Einkommen. Dazu brauchen wir öffentlich geförderten Wohnungsbau, die Einrichtung von Begegnungsstätten und die Umsetzung von KdU-Richtlinien, die es ermöglichen, dass Menschen in ihren Wohnungen bleiben können. Zwangsräumungen darf es nicht geben.
Das spiegelt sich auch in unserer Politik. Unser zentrales wohnungspolitisches Ziel ist es, allen Menschen zu ermöglichen, sich mit bedarfsgerechtem Wohnraum zu versorgen. Das gilt insbesondere für Haushalte mit niedrigem
und mittlerem Einkommen. Wo die soziale Durchmischung gefährdet ist, soll die Stadt Offenbach mittels Milieuschutzsatzung und städtischem Vorkaufsrecht gegensteuern. Wir fordern, dass Gruppen, die alternative Wohnprojekte, Baugenossenschaften oder Initiativen im Rahmen des Mietshäusersyndikats gründen wollen, durch die Stadt unterstützt werden. Das gilt für die Suche nach geeigneten Grundstücken oder Häusern, aber auch für die rechtliche Beratung zur Umsetzung der geplanten Projekte.
Die Wohnverhältnisse bestimmen auch den Familienalltag. Auch zu Hause in der Familie brauchen Kinder deshalb eigenen Raum. Wegen des immer knapper werdenden bezahlbaren Wohnraumes leben immer mehr Kinder mit ihren Eltern in äußerst bedrängten Verhältnissen. Diese Verhältnisse können nicht nur für Spannungen innerhalb der Familien sorgen, sondern sind häufig auch eine Beeinträchtigung für Bildungs- und Entwicklungschancen der Kinder. Wir betrachten das Recht auf Wohnen deshalb auch ganz besonders als ein Kinderrecht.
Wer bereit ist, seine Wohnung mit einer Familie zu tauschen, weil sie vielleicht zu groß für die aktuellen Bedürfnisse ist, soll dabei unterstützt werden. Bei einem solchen Tausch dürfen die Mieten nicht erhöht werden. Die Stadt soll sich in einer begleitenden Kampagne bemühen, bei privaten Vermietern für eine Beteiligung zu werben. Wir wollen zudem, dass es in Offenbach weitere Mehrgenerationenhäuser gibt, in denen man in Gemeinschaft wohnen kann.
Die Linke. fordert deshalb:
- konsequente Einhaltung der wohnungspolitischen Leitlinien
- Offenbach-Pass für alle Bezieher*innen von Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Bafög, Asylbewerberleistungsentgelt
- Echte berufliche Qualifizierungen bei der MainArbeit
- jährliche Anpassung der Mietkostentabelle auf Basis eines qualifizierten Mietspiegels
- Die Einrichtung einer Beratungsstelle für Wohnungstausch und Umzüge bei der GBO
- Die konsequente Umsetzung der Quote von mindestens 30 Prozent sozialem Wohnraum bei allen Neubauvorhaben
- Eine Erhaltungssatzung (Milieuschutz) für das Offenbacher Nordend
- Abschaffung der Mindestentfernung zwischen Bildungseinrichtung und Wohnsitz für die Rückerstattung der Fahrscheinkosten für Schüler*innen
- Die Rückführung des Sana-Klinikums in städtische Hand
- Aufwertung und Anerkennung von Care- und Reproduktionsarbeiten
- Die Stärkung von Mieterberatungen und Mieterschutzvereinen